Bauern sterben

von Franz Xaver Kroetz

„Bauern sterben“ beschreibt den Weg der Geschwister Reithmaringer vom Land in die Stadt und, weil die Stadt sie abweist, ihre Stadtflucht, ihre unmögliche Rückkehr nach Haus. Der Alte hat den Hof nicht übergeben wollen. Da sind die Jungen mit dem Traktor abgehauen, optimistisch, zukunftsfroh, daß ihnen bald zuteil wird, was sie vergebens ersehnten: Freiheit und Reichtum der modernen Zivilisation. Aber die Stadt hat keine Arbeit für sie, die Stadt gibt ihnen nichts, die Stadt macht sie krank. Die neue Heimat ist also keine, und daheim ist der Tod. (aus: Der Spiegel 1985)

Premiere: 22.Juni 1995 im Hallenbad Feldkirch, Österreichische Erstaufführung

Regie: Walter Hiller
Es spielen: Maria Hofstätter, Dietmar Nigsch, Therese Helbig, Heinrich Herki, Michael Schefts, Evelyn Vonbun, Brigitte Walkt
Kostüme: Renate Schuler
Bühne: Gerd Thaller

Pressestimmen

Kroetz' ,,Bauernsterben": Fluch(t) in Blut, Dreck, Kot

Judith Rathmaier
NEUE Vlb Tageszeitung, 24.06.1995

Erstmals in Österreich führte das Projekttheater Vorarlberg am Donnerstag das Kroetz-Stück ,,Bauemsterben“ auf – eine beeindruckende Inszenierung.

Es ist das tiefste Elend des menschlichen Daseins, das Kroetz in seinem ,,Bauernsterben“ in den zwei Theaterstunden dem Zuschauer komprimiert vor Augen führt Von Beginn an fällt Betroffenheit wie ein bedrückender Schleier über Bühne und Publikum, nimmt gefangen und zieht hinab in die Abgründe der menschlichen Existenz. Eine Existenz, die nur mehr ein lebenslanges Warten auf den Tod zu sein scheint.

Suche nach Heimat

Genau diesem Schicksal versuchen Sohn und Tochter der dargestellten Bauernfamilie die Stirn zu bieten und werden doch nur vor den Kopf gestoßen. Die Flucht vor dem elenden Leben in der Heimat in die verlockende Stadt wird zur Flucht vor sich selbst und zur Suche nach Glück, Identität und wiederum Heimat, die es nirgends zü geben scheint.

Dreck, Blut, Fäkalien

Walter Hiller, der inszenierte, läßt die Schauspieler des Projekttheaters in einem Raum (Bühne: Gerd Thaller) auftreten, der für das Stuck erschaffen scheint Auf den abweisend kühlen, peinlich sauberen, leblosen Kacheln des alten Stella-Hallenbades breiten sich Dreck, Blut und Fäkalien als eine Art leitbildhafter Requisiten aus. Die eitrigen, aufplatzenden Geschwüre des Vaters, sein wildes Wühlen im Dreck des Muttergrabes, die Fehlgeburt der Tochter während der Leichenwäsche der Großmutter, der Sohn, der, gleich Jesus am Kreuz, an einer Blutspendekonserve hängt, um für diese Geld zu bekommen – alles bedeutet Abscheu und Ablehnung. In diesem Dreck leuchtet einzig die weiße Figur Jesus‘ am Kreuz, der die Flucht – den Kreuzweg – aus der Heimat und wieder dorthin zurück begleitet. Zwei Stunden Betroffenheit, nicht nur wegen der Tragik und der Dichte des Stücks: Die Schauspieler des Projekttheaters – allen voran Dietmar Nigsch als Sohn und Maria Hofstatter als Tochter beeindrucken und überzeugen durch eine grandiose Intensität im Audruck. Ganz klar tritt durch sie der Antagonimus zwischen der rohen Derbheit der Sprache und den verletzlichen Seelen mit ihren primitiv scheinenden Träumen zutage.

Das besondere Theater

sg, Kulturjournal, 7/99

Theater ist nicht gleich Theater. Die Wiener Burg nicht mit dem Kornmarkt in Bregenz zu vergleichen. Theater im Pfarr- oder Gemeindesaal ist so vielfältig wie die Schauplätze, wo Theater überall gespielt wird. Dietmar Nigsch – wir haben über sein jüngstes Werk ,,Ich, ein Jud“, gespielt in der Feldkircher Johanniterkirche, berichtet – hat sich einen ungewöhnlichen Schauplatz gesucht: Das alte Stella-Bad in Feldkirch, nur unwesentlich adaptiert, dient als offene Szene für das Stück ,,Bauern sterben“ von Franz Xaver Kroetz. Es handelte sich um eine österreichische Erstaufführung in einer Inszenierung von Walter Hiller.

Es ist ein deftiges Stück, ein echter Kroetz, der trotz mancher schwarz-weiß-Zeichnung blutvolle Figuren auf die Bühne stellt und eine vordergründige Handlung mit viel Aktion zu einer nachdenklichen Geschichte verwandelt. Vordergründig geht es um die Abkehr vom bäuerlichen Leben zugunsten eines scheinbar sorglosen Konsumtaumels ,,in der Stadt“. Kroetz versteht es jedoch mit seiner Sprachgewalt, das eigentliche Thema, die Suche nach der Heimat des Menschen immer wieder anklingen zu lassen. Findet der Mensch zu sich selbst? Ist die heimatliche Scholle des Friedhofes tatsächlich die einzige ,,Heimat“, zu der die beiden Hauptdarsteller, Bruder und Schwester, schließlich zu rückkehren? Kroetz läßt den Besucher seine eigene Entscheidung treffen, ihm geht es dramaturgisch um Spannung und um die Darstellung einer realen Welt, die nicht von noblen Gesten und schönen Worten lebt.

Die Umsetzung dieser Gestion gelingt allen Beteiligten nahtlos: Den beiden Hauptdarstellern Maria Hofstätter und Dietmar Nigsch als Geschwister ebenso wie Alois Frank und Brigitte Walk und Harald Sommer und Evelyn Fuchs. Als Erfolg hat sich das anschließende Gespräch des Publikums mit den Schauspielern entwickelt und ein Blick auf die Besucher zeigte, daß ein aktuelles Thema, richtig aufbereitet völlig neue Schichten in das Theater lockt, erst recht, wenn die Aufführung den üblichen Rahmen verläßt.

Scheitern zu Stadt und zu Land
„BauernSterben“ von Franz Xaver Kroetz im Stella-Bad in Feldkirch

Anna Mika
Der Standard, 01.07.1995

Franz Xaver Kroetz war in den 70er Jahren der meistgespielte Autor auf deutschsprachigen Bühnen. Das Projekttheater Vorarlberg, eine freie Gruppe, spielt nun das BauernSterben des bayrischen Autors, das 1982 entstanden ist. Die Bauern sind dabei Chiffre für alle, die mit ihrer Herkunft nicht mehr zu rechtkommen und die Beziehungen dazu abbrechen, aber bei einem gänzlichen Neubeginn scheitern.

Mit einer Momentaufnahme in einer Familie beginnt es. Der junge Bauer möchte modernisieren, der Vater ist dagegen. Der Junge und seine Schwester gehen in die Stadt. Der Konsumrausch, die scheinbare Leichtigkeit des Lebens dort, lullt sie momentan ein. Dann beginnen die existentiellen Probleme: Sie finden keine Arbeit, haben Heimweh. Zuletzt bleibt den beiden nur die Rückkehr auf das Land, wo sie außer dem Grab ihrer Eltern nichts mehr haben, und der Tod.

Die Geschichte klingt plakativ und ist es bis zur Provokation. Kroetz wirft grelle Schlaglichter auf klischeebeladene Situationen, von denen man aber dennoch gepackt wird, weil man sie irgendwoher kennt. Es gibt symbolhafte Fäden durch die Handlung, wenn etwa das Bild des Blutes immer wiederkehrt oder das des Wassers, das der menschlichen Exkremente oder das der Erde.

Im skurillen Ambiente des ehemaligen Hallenbades der Stella matutina in Feldkirch hat Walter Hiller BauernSterben mit viel Gespür für seine Emotionsgehalte inszeniert. Dietmar Nigsch, der Kopf des Projekttheaters, und Maria Hofstätter aus Wien spielen die Hauptrollen mit großem persönlichen Einsatz. Ein harter Theaterabend, der vom Publikum begeistert aufgenommen wurde.

Gegen die Bahnen im Hallenbad
„Bauern sterben“ von Franz Xaver Kroetz: kurze Betrachtung zu einem großen Projekt(theater)

Christa Dietrich
Vorarlberger Nachrichten , 12.07.1995

Schön die Bahnen ziehen im Hallenbad mag zwar körperertüchtigend sein, langweiliger als Querschwimmen ist es allemal. Als Querschwimmer erweisen sich die Mitglieder des Projekttheaters Vorarlberg, die die aufgelassene Schwimmstätte zur Spielstätte gemacht haben und akkurat dort, wo einst die Stellaner gestählt wurden, ein Stück über Heimatlosigkeit bzw. Heimat- und Liebessuche aufführen.

Über die Premiere (eine österreichische Erstaufführung) des zehn Jahre alten Stückes wurde berichtet, eine Kurzbetrachtung sei nachgereicht. „Bauern sterben“ ist – auch wenn das Stück inzwischen etwas Staub trägt – in dieser Inszenierung ein Theaterereignis. So banal das klingen mag, aber Regisseur Walter Hiller setzt sich so intelligent über Klischees hinweg, dass die Passion bei allen volksstückhaften Details stets im Vordergrund steht.

Metaphernreich

Nicht die Landflucht selbst ist Hauptmotiv, sondern das Entwurzeltsein. So wird die Fehlgeburt samt Versorgen des Fötus im toten Leib der Großmutter zur Metapher des sich nicht lohnenden Lebens überhaupt und dank der Ausdruckskraft von Maria Hofstätter (Tochter) zur poetischsten Szene der Aufführung, erreicht nur noch wenn Dietmar Nigsch (Sohn) wie sein Heiland sein Blut gibt, um überleben zu können: Auch das Erdepflügen im kalten Zimmer in der Stadt (an sich eine gefährliche Szene, weil man hier so schnell in ausgetretene Pfade rutschen kann) bleibt eine kurze Andeutung, ein Bild nur, und wenn die beiden ihren Einkaufsrausch inklusive Scheckunterschreiben durchspielen, sind es zwei Kinder und dennoch vergleichbar mit dem hundefutterfressenden Emigranten eines Mrozek, dem man das Tragische nur abnimmt, wenn der Schauspieler eine Koryphäe ist. Und dazu die wortreichen Vergleiche, jeweils eingeblendet, wie Zitate, nicht überbetont, einfach hingesagt.

Als eine Rahmenveranstaltung von mehreren ist in den Duschräumen die Ausstellung „Tagebuch der Republik“ (Idee Gert Tschögl) zu sehen. Eine fiktive Geschichte, Lebenswege werden aufgezeigt, die abgeschritten werden können. Eine Plakatschau, die unbedingt, wie ja auch hier, in den öffentlichen Raum gehört, denn die bruchstückhafte Auseinandersetzung im ganz realen Alltag ist mitunter eine tiefgreifende.

"Bauernsterben": großer Erfolg
Österreichische Erstaufführung des Volksstückes von Franz Xaver Kroetz

Eva Jacob
Vorarlberger Nachrichten, 24.06.1995

Walter Hiller nutzte die Möglichkeiten im fürs Theater adaptierten Stella-Schwimmbad nicht nur vom Volumen, sondern verband das Oben und Unten auch mit symbolischem Gehalt.

Die bäuerliche Welt, zwar schon auseinanderbrechend und von Haß und Zwietracht gezeichnet, spielte dennoch „Oben“. Auf den Untergang – in der Stadt – blickte man hinunter. Und da wahrlich in das Chaos.

Arbeit finden weder der Bauernsohn (Dietmar Nigsch) noch seine Schwester (Maria Hofstätter). Er verkauft schließlich, sein Blut, sie ihren Körper. Aber der „Freier“ kann nicht einmal mehr damit etwas anfangen. Das Licht der Freude leuchtet dem Geschwisterpaar in der Stadt nur kurz, trügerisch. Nach Hause zurück kann es auch nicht mehr. ,,Solange du unter unserem Dach wohnst, hast du dich nach uns zu richten.“ Dieser Satz des Vaters (starr und unbeugsam: Heinrich Herki) läßt das nicht zu.

Kreuzweg

Die Mutter (großartig: Therese Helbig) ist bereits zwischen den Fronten zerrieben. Der Kreuzweg von Sohn und Tochter wird in einzelnen Stationen nachgezeichnet. Sie begegnen dem Bauern (Alois Frank), der nur noch alles niederschießen will, der ,,Menschin“ (intensiv: Brigitte Walk), dem Eiligen, der Frau mit Kind, der nichts bleibt, als das Baby zu verkaufen – Tretende und Getretene.

Ihren Christus haben die Geschwister von daheim mitgenommen. Schleppen ihn überall mit. Wenn Dietmar Nigsch am Schlauch hängt, durch den sein Blut wegfließt, ist seine Haltung der des Gekreuzigten nicht unähnlich. Aber nicht nur hier sind Hiller einprägsame Bilder gelungen. Man hat Mühe, sich am Ende aus dem Bann der Aufführung zu lösen.

Weinen und Lachen

Hatte Maria Hofstätter den schwierigsten Part? Von der mürrischen Bauerntochter über das Mädchen, das sich hingebungsvoll-dümmlich die Wangen viel zu rot schminkt und begeistert Fast-food verschlingt, bis zur verzweifelten Frau, die gleichzeitig weint und lacht, wenn sie auf ihrer Matratze die Zweiliterflasche ansetzt? Ihren strahlenden Blick ,,in die Stadt“ wird man so schnell nicht vergessen. Aber die Stadt bleibt stumm, ein Moloch. Leicht ist der Lebenswille dieser Frau nicht zu brechen. Aber die Endstation steht fest. Einprägsam auch die Szene, da Dietmar Nigsch Pflanzengräben in den Erdhaufen zieht, die er im Wohnzimmer in der Stadt aufgeschüttet hat. Aber auch die Hasen, die vom Gewachsenen hätten fressen sollen, sind den beide unter den Händen gestorben.

,,Bauernsterben" – Blick in den Abgrund

EJ
VN-Heimat, 29.06.1995

,,Das hätte uns jemand sagen müssen“, um diesen Kernsatz des Sohnes (Dietmar Nigsch) ist Kroetz‘ ,,Bauernsterben“ konzipiert. Sohn und Tochter einer schon zum Aussterben verurteilten – weil vom eigenen Gift zerfressenen – Bauernfamilie fliehen in die Stadt, an den Ort ihrer Träume, vorgegaukelt vom TV.

Beglückt entdecken sie ,,Zettel“, auf die man nur Summe und Namen schreiben muß, um zu bekommen, was das Herz begehrt. Maria Hofstätter (als Tochter) kann’s nicht fassen. Doch nicht nur ihr Freudentanz mit den klobigen Holzschuhen ist atemberaubend. Die Stadt aber will nicht antworten auf ihr Winken, bleibt stumm, ein Moloch. Doch so schnell wollen sie das nicht wahrhaben, freuen sich am Glanze, und es sagt ihnen ja niemand das, was man ihnen hätte sagen müssen.

Kroetz meint natürlich nicht nur die ,,Landflucht“. Sie ist für ihn vielmehr eine Metapher für die Sehnsucht nach ,,Glaube, Liebe, Hoffnung“ allgemein. Und genau hier setzt Walter Hillers Regie an: Das Geschwisterpaar stößt auf dem heimatlichen Hof auf nichts als Starre, Kälte, Ablehnung und Resignation (beim Vater, wie ein Holzschnitt Henirich Herki, bei der Mutter, berührend Therese Helbig). In der Stadt wird die Folter langsamer, dafür aber umso grausamer. An Arbeit ist nicht zu denken, ,,qualifiziert für irgendwas“ buchstabiert der ,,Sohn“ aus der Zeitung, während die ,,Tochter“ sich dem untauglichen Versuch einer Schminktirade hingibt. Die Stationen des „Kreuzwegs“ laufen ab, unaufhaltsam. Aber es gibt auch kein Zurück mehr. Zu gut haftet noch in der Erinnerung der Versuch, den Bauernhof zu modernisieren. Sie hätten so oder so ihren ,,Kreuzweg“ antreten müssen, weil der Egoismus ebenso wie der Utilitarismus allerorts die Schwächeren und vor allem die Schwachen dem Untergang preisgibt. Hiller hat die Parallele damit chiffriert, daß er dem Geschwisterpaar immer den Gekreuzigten mitgibt. (Der mit ziemlicher Sicherheit heute genauso ,,verurteilt“ worden wäre). Resümee: Ein angenehmer Theaterabend ist das nicht, wohl aber einer, der betroffen macht und unter die Haut geht.

Nix ,,Bauerntheater"

Christa Dietrich
Vorarlberger Nachrichten, 12.07.1995

Man hätte schon daran gedacht, wo man das Stück inszeniert, meinte die Schauspielerin Brigitte Walk, auf großen deutschen Bühnen hätte man echt geschissen und wäre nackt herumgelaufen. Mitnichten, „Menschin“, mitnichten, auf der Bühne gibt es da wie dort nur Theaterkot, Theaterblut und Platzpatronen, und sollte ein Regisseur der ,,großen“ Bühnen heutzutage mit Nacktheit einfach nur reizen wollen, wird ihm meist rasch klar gemacht, wie lächerlich das wirkt.

Nicht die Feldkircher Inszenierung von ,,Bauern sterben“ ist gestrig, das zehn Jahre alte Stück hat halt schon etwas Patina angesetzt und mich auch darum nie erschreckt. Wenn sich (wie die der Aufführung folgende Disskussion ergab) einige Gemüter ob sekundenlanger filmischer Pornoszenen (intendiert dürfte dabei der Überraschungseffekt sein), Fehlgeburt, Tod, Gewalt und verkaufter Körper erhitzen, so zeigt dies eben die Verhältnisse im Land, wo man die nicht existierende heile Welt zumindest auf der Theaterbühne vorgeschwindelt haben will. (Wobei anzumerken ist, daß jene Stücke, die eine Zuckergußwelt zeigen, meist die menschenverachtender sind oder zumindest solche Tendenzen aufweisen.)

Und brav kritische Volksstücke a la Mitterer hat der Bayer Kroetz halt doch nicht geschrieben (was die Inszenierung von Walter Hiller im übrigen wunderbar herausarbeitet), schon die sozialkritischen Arbeiten der siebziger Jahre sind aus härterem Holz geschnitzt, und wenn man nun in München nach seinen schwachen TV-Abstechern ,,Bauerntheater“ mit Leder- hosen, Vibratoren und Monstern spielt, zeigt sich seine Weiterentwicklung.

Über 2000 Jahre alt

Sollten Duckmäuser nun glauben, daß es mit dem Theater bergab geht, seien sie etwa auf Aristophanes verwiesen, auf jenen Kritiker mit großem Verantwortungsbewußtsein, der vor mehr als 2000 Jahren seine Stücke schrieb, u. a. die ,,Weibervolksversammlung“ mit einer Scheißszene zu Beginn. Auch Marieluise Fleißers ,,Fegefeuer in Ingolstadt“ sei den ,,Schockierten“ empfohlen, sie behandelt ähnliche Themen eher brutaler als Franz Xaver Kroetz (weil’s eben notwendig war), allerdings wurde das Stuck bereits in den zwanziger Jahren geschrieben und uraufgeführt.

Anmerkung zum Schluß: Diskussionen zu Aufführungen würde man sich öfter wünschen. Auch dies ein mutiger Schritt des Projekttheaters, geht es unter anderem ja auch um das Hinterfragen der eigenen Arbeit.

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